Fabian, 20
OMG! Dieser Artikel über Clickbaiting wird deine Sichtweise verändern!
Sicherlich hast du schon so eine Überschrift oder so ein Bild wie hier für diesen Artikel in deinem Newsfeed oder bei YouTube entdeckt. In diesem Artikel erklären wir, was hinter solchen Titeln steckt, wie sie funktionieren und bei welchen Inhalten sie überwiegend vorkommen. Danach kennst du die wichtigsten Clickbait-Tricks!
1 Die Überschrift soll Aufmerksamkeit erregen, damit möglichst viele auf den Artikel/das Video klicken.
2 Dadurch wird die Neugier bei den Lesern geweckt.
3 Der Titel soll das Gefühl vermitteln, dass der Beitrag einen Mehrwert für den/die Leer*in hat.
4 Eine kurze Vorschau des Beitrags soll das Gefühl geben, den Artikel unbedingt lesen zu müssen.
5 Übertriebene Reaktionen sollen aufmerksam machen.
6 Je mehr Klickzahlen ein Beitrag bzw. ein Video hat, desto mehr kann der/die Creator*in für eine Werbeanzeige verlangen.
Der Begriff
Der Begriff „Clickbait“ besteht aus den zwei Wörtern „click“ und „bait“, was auf Deutsch ungefähr „Klickköder“ bedeutet. Die sensationell anmutenden Überschriften und Titel sollen Neugierde wecken (z.B.: 10 Dinge, die dein Leben verändern werden), Emotionen erzeugen oder nützlich erscheinen (OMG! Mit diesem Tipp wirst du reich). Du sollst durch die reißerische Aufmachung das Gefühl bekommen: „Das möchte ich auf keinen Fall verpassen!“. Damit steigern sich die Klicks bzw. Aufrufzahlen des Beitrags. Und das ist im Interesse der Urheber:innen – und zwar aus verschiedenen Gründen.
Das Geld zählt
Diese Klickzahlen sind sehr wichtig, denn je mehr Leser:innen ein Artikel hat, desto mehr kann für eine Werbeplatzierung auf der jeweiligen Website verlangt werden. Bei Videos, beispielsweise auf Youtube, erhält der/die Ersteller:in des Videos auch mehr Geld, wenn das Video oft angeklickt und angesehen wird. Die Monetarisierung, also das „zu Geld machen“ von Inhalten, ist somit eines der Hauptgründe für „Clickbaiting“.
Die Aufmerksamkeit zählt
Eine häufige Kombi sind auch Clickbaiting und Fake News – also bewusste Falschmeldungen, die mit aufmerksamkeitsheischenden Titeln versehen sind. Wenn in kurzer Zeit möglichst viele Menschen auf einen Beitrag klicken, belohnt das der Algorithmus bei Google, Youtube und Co. mit zusätzlicher Aufmerksamkeit – und die ist wichtig, wenn jemand mit seiner Nachricht zum Beispiel schnell Schaden anrichten möchte.
YouTube
Auf Youtube tummeln sich Clickbaits in den Thumbnails, also Vorschaubildern, der Videos von Creator:innen. Sie zeigen oft übertriebene Reaktionen und sollen dich so „catchen“, also deine Aufmerksamkeit erregen. Besonders auf dieser Plattform verbergen sich hinter diesen Videos oft Inhalte mit geringer Qualität oder ohne wirklichen Nutzen. Hier steht die Unterhaltung der Zuschauer:innen im Fokus.
Clickbait – auch im Journalismus
Auch Newsportale nutzen Clickbaiting. Dies hat mit einer Veränderung der Medienlandschaft in Deutschland zu tun. Früher musste man eine gedruckte Zeitung kaufen, um an Informationen zu gelangen. Heute reicht ein kurzer Blick und man hat alle Neuigkeiten auf seinem Handy – kostenlos. Kaum jemand abonniert noch Zeitungen. Diese Einnahmen fehlen den Verlagen. Ein Weg ist auch hier Anzeigenschaltung – und je mehr Klicks ein Beitrag bekommt, desto größer sind hier die Einnahmen. Eine andere Möglichkeit ist, Nutzer:innen dazu zu bekommen, für einen bestimmten Beitrag Geld zu bezahlen. Und das funktioniert eben auch am besten, wenn Überschrift, Bild, Vorspann, auf den ersten Blick überzeugen. Oft sind aber auch hier die Inhalte, die hinter spektakulären Titel stehen, deutlich weniger interessant, als vermutet.
Fazit
Hinter Clickbaits steht oft die Absicht, höhere Einnahmen zu erzielen. Den sensations-geladenen Überschriften können die Beiträge selbst dann gar nicht standhalten. Fällst du auf den „Köder“ rein und lässt dich angeln?
image sources
- pexels-alexander-grey-1566842: Alexander Grey